Donnerstag, 13. September 2012

Psycho ?


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Psychisch krank?

Im Jahre 1973 stellte sich D.L. Rosenhan die Frage,  ob es möglich sei für das Personal in psychiatrischen Kliniken psychisch Kranke von Gesunden zu unterscheiden. Dazu führte er ein äußerst interessantes Experiment durch: Er schleuste acht normale Menschen als Scheinpatienten in 12 verschiedene Kliniken ein. Nach ihrer Einweisung verhielten sich diese Personen "normal".

Keiner der acht Patienten wurde als Scheinpatient entdeckt und sie mussten bis zur ihrer Entlassung im Schnitt 19 Tage  (Minimum 7 Tage, maximum 52 Tage) auf der Station verbringen.

MAn geht davon aus, dass Ärzte eher Fehler der 1. Art begehen, also falsch-positiv, d.h. ein Arzt diagnostiziert fälschlicherweise eine Krankheit bei einem Gesunden. Deshalb führte Rosenhan eine andere Versuchsreihe durch, um den Fehler der 2. Art zu testen, also falsch-negativ, d..h. kranke  Personen  werden als gesund diagnostiziert.

Man informierte oder "warnte" eine Klinik, dass man innerhalb der nächsten drei Monate einen oder mehrere Scheinpatienten einliefern würde.
41 Patienten waren jeweils von mindestens einem Belegschaftsmitglied als Kandidaten entdeckt worden. Ein Psychiater vermutete sogar bei 19 Patienten, dass sie nicht wirklich krank seien. Allerdings wurden während dieses Zeitraums keine Scheinpatienten eingeliefert.

Dies zeigt sehr schön, wie Erwartungshaltungen zu einer Filterung unserer Wahrnehmung führen, die dann zu Fehlentscheidungen führen.
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Literatur:
"on being in insane places " von D.L. Rosenhan
"Sanity vs. Insanity" von Bernd Klein (basierend auf Rosenhans Artikel)  
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Draussen auf Kaution 

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