Montag, 17. Dezember 2012

Der Wendepunkt

Manchmal kann man nachher nicht mehr sagen, wann das alles angefangen hat. Ob es ein schleichender Prozess war der das Leben auf den Kopf stellte, oder ob es wirklich einen Moment gab, der einfach alles änderte und somit rückblickend als Wendepunkt im Lebenslauf eingetragen werden kann.

Er war verunsichert, wie immer wenn er beim Arzt war. Ärzte und Krankenhäuser - davor hatte er einen Heidenrespekt. Dieser Geruch. Diese Förmlichkeit. Ein Ort wo Lachen verboten schien.Dort wo eine ernste Miene zum guten Ton gehörte. D a s  war nicht seine Welt und würde es nie werden.
Dies war der Punkt in dem er sich täuschte. Ärzte sollten ihn auf seinem Lebenseweg von nun an regelmäßig begleiten.
Der Neurologe hatte einige Tests mit ihm  durchgeführt und nun sollte er in einen Apparat steigen und seine metallischen Gegenstände abgeben, die das Messergebnis beeinflussen könnten.
Dies war der Wendepunkt.
Obwohl er und der Arzt wussten, daß er eine unheilbaren Krankheit in sich trug, die durch Alkohol ausgelöst wurde, hatte er sich noch nicht vom Alkohol verabschieden können.

Die Diagnose war schon einige Wochen her, aber  er mochte die Konsequenz des Ergebnisses nicht.

Er dursuchte seine Taschen und brachte Schlüssel, Münzen und eben auch zwei Kronkorken einer bekannten Biersorte zum Vorschein, die er nun dem Arzt überreichte.
Der Arzt suchte den Blickkontakt, konnte ihn aber nicht herstellen. 
An diesem Vormittag in einer Arztpraxis in der Vorstadt hatte es nun "klick" gemacht.
Klick Klick.
Der Arzt schien die Kronkorken mit Qui-Jong-Kugel zu verwechseln, was die Situation insgesamt aber nicht entspannter werden liess.
Klick Klick.
Es war zwar nur ein leises Klick, aber es war metallisch und der Kneipengeruch der dem Geräusch anhaftete war nicht einfach so abzuschütteln. Es würde schwierig werden seinem Leben einen neuen Mittelpunkt zu geben.

spätestens da war die Sache klar



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