Mittwoch, 31. Oktober 2012

Blutleer

Kleine Halloweengeschichte

Da standen wir nun
beide mit blutigen Händen

Ich drücke meine Hände auf meine linke Brust
dort wo einmal mein Herz war.
Du stehst mir gegenüber.
Das Blut meines Herzens tropft auf den Boden,
als Du es hoch in die dunkle Nacht hälst.
Mein Blick wandert nach oben
zu meinem blutenden Herz
und wieder nach unten
zu den Bluttropfen auf dem Boden.
Es fühlt sich seltsam an.
Ich hatte es mir anders vorgestellt.

Und obwohl es von Anfang an klar war,
daß Du mir irgendwann das Herz rausreißen würdest,
so habe ich Dich nicht aufgehalten.

Jetzt bin ich fast ein bißchen stolz,
wie es tropft und schlägt,
dieses tapfere Herz.
Auch wenn ich nicht mehr jeden Tropfen Blut genau verfolgen kann und auch Dein Umriss immer mehr verwässert, so lasse ich meinen Blick doch nicht ab.
Ewigkeiten später versuche ich es gar nicht mehr meine Augen zu öffen.
 Tränen kleben eben doch am besten.
Aber immer noch schlägt mein Herz
ich höre es laut und deutlich.

Mein Herz schlägt noch immer in Deiner Hand,
so als hätte es nie etwas anderes gebraucht.



Blutig und blutleer

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