Donnerstag, 20. März 2008

Tibet : Chronik

Das Dach der Welt wackelt

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. Im 13. Jahrhundert wird das Bergland von dem Mongolen Khan Güyük Khan erobert. Im 16 Jahrhundert erklären die Besetzer die Linie der Dalai Lamas zur offiziellen Regierung - der Einfluss des jeweiligen Herrschers hängt jedoch stark von dessen Charisma ab

Im Jahr 1720 wird Tibet offiziell Protektorat Chinas. So können die Chinesen bevollmächtigte Regierungsvertreter in das Land schicken. Im selben Jahrhundert wehren sich die Tibeter und töten die Besatzer aus China.

In Zeiten des "Great Game" fürchten die Engländer, den Kampf um die Vorherrschaft in Asien gegen Russland zu verlieren. Deswegen marschieren sie 1904 in Tibet ein und überwältigen die wenigen Regierungstruppen. 1906 wird das Land de facto Protektorat der Briten.

1907 schließen England, China und Russland ein Abkommen, mit dem sie die "Suzeränität" Chinas festlegen. Dabei übernimmt ein Staat, in diesem Fall China, wichtige Befugnisse eines anderen Staates, in diesem Fall Tibet, ist aber auch für dessen Schutz verantwortlich

In der Folge gelingt es den Tibetern, die chinesischen Truppen erneut aus ihrem Land zu vertreiben. 1913 kehrt der vorher aus Tibet geflohene Dalai Lama ins Land zurück und erklärt die Unabhängigkeit Tibets. Im Mai desselben Jahres findet die Bullock Workman Expedition statt

Um 1950 marschieren chinesische Truppen durch das tibetische Hochland. Ein Jahr zuvor hatte der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas Mao Zedong vom Anschluss Tibets an das chinesische "Mutterland" gesprochen. Im Oktober 1950 lässt er Worten Taten folgen und die Volksbefreiungsarmee erreicht die Stadt Chamdo. Der Widerstand ist gering, kurze Zeit später wird Tenzin Gyatso 14. Dalai Lama

Truppen der Volksrepublik China besetzen das "befreite" Tibet. 1951 schließt die chinesische Regierung das sogenannte "17-Punkte-Abkommen" mit Repräsentanten Tibets ohne offizielle Vollmacht - auf diese fehlende Legitimierung werden sich künftig immer wieder tibetische Freiheitskämpfer beziehen

Mitglieder des Widerstands verstecken sich 1959 in Tibets Bergen. Nach dem Abschluss des "17-Punkte-Abkommens" kommt es immer wieder zu Volksaufständen: Die chinesische Landreform, die unter anderem durchsetzen will, dass Nomaden sesshaft werden, verärgert die Tibeter. 1955 wird ein spontaner Aufstand von China blutig niedergeschlagen. 1959 bricht schließlich der "Tibetaufstand" aus: Der Dalai Lama soll ohne seine Leibwache und öffentliche Zeremonie zu einer Theateraufführung kommen. Das wird allgemein als Pietätslosigkeit betrachtet und es kommt zu Unruhen im ganzen Land - auch gegen die Pläne, Tibet als autonome Region an China anzugliedern. Am 17. März flieht der Dalai Lama nach Indien, der Aufstand wird am 21. März blutig niedergeschlagen

Seit 1959 lebt der Dalai Lama im indischen Dharamsala im Exil. Politisch wird er als Präsident der tibetischen Exilregierung betrachtet

Im September 2007 besucht der 14. Dalai Lama Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. China hatte zuvor das Treffen mit dem Friedensnobelpreisträger heftig kritisiert. Trotzdem habe Merkel dem Dalai Lama Unterstützung bei der Wahrung der kulturellen Identität Tibets zugesichert, heißt es aus dem Kanzleramt

Seit einer Woche protestieren weltweit Menschen gegen die Vorherrschaft Chinas in Tibet - Anlass ist der 49. Jahrestag der chinesischen Besetzung Tibet
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