Try walking in my shoes

  Folgenden Text liest man öfter in Internetprofilen oder als fb-post :

>>>>"Bevor Du urteilen willst über mich oder mein Leben, ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg, durchlaufe die Straßen, Berge und Täler, fühle die Trauer, erlebe den Schmerz und die Freude, durchlaufe die Jahre die ich ging,
stolpere über jeden Stein, über den ich gestolpert bin, stehe immer wieder auf und gehe genau die selbe Strecke weiter und erst dann kannst Du urteilen...!"<<<<

  Ja genau, denkt man beim ersten Lesen. Da diesen Text aber so ziemlich jeder sich unverstanden gefühlte Twentysomething, jeder Midlife-Crisis-Geplagte Everbody und jede gestresste Hausfrau und noch von vielen vielen anderen Splittergruppen als sein eigenes Lebensmotto hinstellt macht irgendwo auch wieder traurig. 

Text für gut befunden - copy and paste -  und ab damit auf die eigene Seite geposted, damit das böse Internet auch nur ja sieht, wie individuell wir doch alles sind. (auch wenn dieser Text oben eigentlich nicht viel aussagt z.B. kannst Du auch in goldenen Schuhen über rote Teppiche gelaufen sein, aber hey - zieh dir erst mal die goldenen Schuhe an und lauf über all diese scheiß roten Teppiche ... )

Natürlich sind wir alle individuelle Individuen, und jeder hat seinen eigenen Weg genommen. Aber warum versucht nicht mal irgendeiner einen eigenen Text fürs individuell sein dürfen selbst zu verfassen. 

Nicht mal im Einzigartig sein, wird etwas eigenes erschaffen, sondern nur mit dem Strom geschwommen, worüber  man sich wieder aufregen kann. Die Mitschwimmer und die die dabei zusehen.

Mut zur Individualität 

Aber ich motze nicht nur ich versuche etwas zu verändern.

Bitte nehmt ab sofort folgenden Text auf Euer Profil (nein. Quatsch, dies ist nur ein Beispiel, dass es auch anders geht. Ihr sollt bitte etwas eigenes über Euer Leben verfassen) 

Es ist mir ja eigentlich egal was Du über mich denkst, aber wenn Du Deine Meinung über mich veröffentlichen willst so nimm Dir die Zeit um zu entdecken, was ich erlebt habe, Mach Dir die Mühe zu lernen was ich gelernt habe, entdecke die Liebe und den Frust meiner Teenagerzeit, Erlebe Wut und Trauer wie ich. Gehe dahin wo es wehtut, lauf vor Ängsten davon und schäme Dich dafür. Lache über jeden Witz den Du zum ersten Mal hörst. Höre jedem zu der Dir was erzählen will und geb Runden aus und laß Dich einladen. und selbst wenn Du das ein paar Jahre gemacht hast, dann bist Du immer noch nicht in der Lage mein Leben abschließend zu beurteilen, aber immerhin wirst Du nun nicht mehr grundlos falsch über mich denken. Danke.  Danke für die Mühe und kümmere Dich jetzt bitte wieder um Dein Leben. Was die Welt gar nicht brauchen kann sind 2 von meiner Sorte.

gelebte Individualität