Die Erkenntnis ist nicht neu, doch trotzdem knallt die Entdeckung
wie ein Silvesterraketenfeuer durch meinen Kopf.
Wer zuviel Fern sieht, hat wenig Gelegenheit zu reden.
Wer zu wenig Gelegeneheit zum Reden hat,
freut sich wenn jemand zuhört.
Aber wenn der andere genauso tickt...
Eine Gesprächskultur basiert darauf,
dass einer redet und einer zuhört.
Doch die Zuhörer sterben aus.
Sie halten es nicht lange aus.
Alles muss kommentiert werden.
Und genau solche Formate laufen den ganzen Tag im Fernsehn.
Es wird was (belangloses) gemacht, das wird kommentiert.
Von allen Betroffenen und vom Moderator bzw. dem Juror.
Es gibt unzählige gleichgeschaltete Formate.
Bauer sucht Frau, Das perfekte Dinner, Der Bachelor, "Dschungelcamp"
4 Hochzeiten und eine Traumreise, Mieten-kaufen- wohnen,
usw. usw.
z.B.
Der Bauer geht mit der Frau in den Schweinestall (damit ist nicht die Küche gemeint)
Der Bauer legt seine Gefühle dar "mal gucken wie sie sich anstellt"
Die Frau erklärt ihr Anliegen "Süße Wuzze aber stinken tun sie doch"
Die Moderatorin zieht das Fazit "Mal sehen was sich da entwickelt"
Eine stinknormale Sache wird von der Kamera begleitet und
von drei verschiedenen Menschen nacheinander kommentiert.
Nacheinander. Nicht Miteinander.
Jeder allein vor der Kamera.
Nur die Kamera hört zu...
...und die Fernsehzuschauer, die nicht ausschalten.
Ich reg mich darüber auf
aber keiner hört mir zu.
Ich sag nur "Bauer sucht Frau" (oder den Namen einer anderen Sendung)
und schon komm ich nicht mehr zu Wort.
Weil ja jeder die Sendung kennt
(obwohl er sie eigentlich nicht guckt)
und dann erzählt was er dort gesehen hat.
Jeder allein.
Nur keiner hört mehr zu...
... und die Fernbedienung des Lebens nicht zur Hand
Es wird Frühling,
der Fernseher sollte nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses stehen.
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Der Text strotzt nur so von Tippfehlern,
schuld ist auch hier
das Fernsehn.
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