"Was uns nicht umbringt macht uns härter"
H.C. lachte bitter. Er mochte keine Sprüche.
Er mochte keine Kneipen, aber die schier unendliche Auswahl an hochprozentigen Getränken, lockte ihn immer wieder an. Die Bardame hatte einige Sprüche auf Lager.
Ihr Motto war wahrscheinlich "Je tiefer der Ausschnitt, desto höher das Trinkgeld."
Schon wieder ein Spruch.
Verdammte Sprüche. Opium fürs Volk.
Gute Güte, je länger er ihr in den Ausschnitt sah,
desto mehr kam er sich wie in einem Saloon vor.
Lag es an den Zeitreise-Titten oder doch nur ein Gedanke an verschlissene Cowboy-Sattel. Er fühlte sich als ob er in "Rauchende Colts" mitspielen würde und war versucht auf den Boden zu spucken als sie den nächsten Spruch anbrachte. "Nachts ist es kälter als draussen"
Neuer Alkohol musste her. Schnell.
Und mehr als vorher.
Er bestellte etwas härteres.
Die Quittung kam sofort.
"Nur die Harten kommen in den Garten".
Er schüttelte sich und sagte:
"gib mir direkt zwei" .
Sie :"das kann ja lustig werden"
Er : "das hätte ich auch gesagt, wenn es lustig wäre"
Sie schwieg und wackelte noch ein wenig fürs Trinkgeld, dann trollte sie sich zu den Gästen, die gegen ihre Sprüche imun waren.
Nur ab und an schaffte es noch ein Spruch durch die Rauchschwaden der Theke an H.C.´s Ohr.
Der Satz "was uns nicht umbringt, macht uns nur härter"
ließ ihn doch innerlich erschauern, denn er hatte aus eigener Erfahrung erkannt,
daß mehr Wahrheit in diesem Spruch steckte als ihm lieb war.
Verdammt nochmal. Sollte er etwa zugeben, daß Sprüche doch.....
Nein.
Dieser Spruch war die Ausnahme.
Der Getränkenachschub funktionierte mittlerweile auch ohne Worte.
Schweigen kann tödlich sein.
Kann !
Aber was einen nicht umbringt ...
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(c) Dr.Brot
Realität ist ein Zustand der durch Mangel an Alkohol entsteht |
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Komisch - eigentlich wollte ich was ganz anderes schreiben,
aber die Geschichte hat das Schreiben nicht überlebt.
Demnächst mehr zum Thema
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