Mittwoch, 30. Januar 2008
SKANDAL : Kölsch Gefärbt
aus dem Express (www.express.de)
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Düsseldorf- Schlösser empört
Alt nur ein gefärbtes Kölsch
Die Schlösser Brauerei ist empört.
Ein Münchner Branchenmagazin behauptet, die Düsseldorfer würden sich dunkel gefärbtes Kölsch für Alt verkaufen lassen.
EXPRESS macht den Geschmackstest.
Von ARNO GEHRING und COLJA SCHLIEWA
Die Düsseldorfer sind entsetzt: Seit Jahren trinken sie ihr geliebtes Alt von Schlösser, aber jetzt behauptet ein Branchenblatt: Das Alt an der längsten Theke der Welt ist eigentlich ein Kölsch.
Schluck, was ist das denn? Unser Altbier – nichts anderes als dunkel eingefärbtes Kölsch? Das behauptet jedenfalls das Münchner Branchen-Magazin „Inside“ speziell über die Marke Schlösser Alt. Und sorgt damit für großen Wirbel in Düsseldorf.
Tenor der Geschichte: Die dummen Düsseldorfer bekommen Kölsch als Altbier untergejubelt! Hintergrund: Schlösser gehört zur Radeberger-Gruppe. Deren Tochter „Kölner Verbund“ braut in der Domstadt u.a. die Marken Sion, Gilden, Küppers und Peters.
Die, so will „Inside“ herausgefunden haben, stammen alle nur noch aus einem einzigen Kölschsud, werden mit so genanntem „Farbebier“ entsprechend getönt.
Soweit so gut – oder schlecht. Aber dann heißt es weiter: „Schlösser Alt wird ebenfalls in Köln hergestellt, aus demselben Einheitskölschsud. Der wird dunkler gefärbt, anschließend in Tanklastern zur Abfüllung nach Dortmund gebracht.“ Und das würde dann als „Altbier“ nach Düsseldorf transportiert.
Bei Schlösser ist man empört. Chef Peter Kapfer stellt klar: „Die Behauptung, Schlösser Alt werde in Köln hergestellt, entbehrt jeglicher Gundlage. Die Darstellung weisen wir entschieden zurück. Hergestellt werden wir in Dortmund. Von Schlösser-Braumeistern nach der Originalrezeptur von 1873.
Die beiden obergärigen Biere Alt und Kölsch haben das gleiche Brauverfahren. Aber im Gegensatz zu Köln ist es in Düsseldorf Brauch, Alt über geröstete Braugerste herzustellen. Das verleiht dem Bier seine berühmte dunkle Farbe, gilt unter Kennern als Qualitätsmerkmal.
Die Farbe kann man aber auch durch die Beimischung von „Farbebier“ (manchmal auch Röstmalzbier genannt) erzielen. Es ist ein durch spezielles Kochverfahren stark konzentriertes Bierextrakt. Es entspricht dem Reinheitsgebot, aber nur bedingt dem Qualitätsanspruch, gilt als geschmacksneutral.
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